Bücher von People of Color
Collage via Canva

9 Bücher von People of Color, die definitiv in unser Bücherregal einziehen sollten

Es muss nicht zwingend Black History Month sein, um auf die Errungenschaften von Black, Indigenous and People of Color (BIPoC) in der Gesellschaft und Weltgeschichte aufmerksam zu machen. Dennoch nutzen wir den Monat als Anlass, um einen Blick auf eine kleine Auswahl wundervoller literarischer Werke zu werfen, die uns starke Autor:innen bescheren.

Auch im Jahr 2021 wird schwarzen Menschen häufig nicht die gleiche Plattform geboten wie weißen Menschen. Umso wichtiger ist es, Augen und Sinne zu öffnen und sich frei zu machen für großartige Werke, die uns berühren, unterhalten, aufklären und dabei mitten ins Herz treffen.

Wir blicken auf neun Bücher von People of Color, die – sofern wir sie nicht schon gelesen haben und besitzen – dringend in unser Bücherregal einziehen sollten. Bücher, die auf Machtverhältnisse und gesellschaftliche Ungerechtigkeiten hinweisen, die Hierarchien kritisch beäugen und uns alle dazu auffordern, zu hinterfragen, inwiefern und ob auch wir ein Teil dieses Ungleichgewichts sind …

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Theodor Michael: Deutsch sein und schwarz dazu: Erinnerungen eines Afro-Deutschen

Der Lebensrückblick eines schwarzen deutschen Zeitzeugen

Theodor Michaels Vater kam vor dem Ersten Weltkrieg aus Kamerun, damals deutsches "Schutzgebiet", nach Deutschland und wurde wie andere Kolonialmigranten freundlich aufgenommen. Er heiratete eine Deutsche und gründete eine Familie. Doch schon während der Weimarer Republik fand man, Farbige sollten den Deutschen keine Arbeitsplätze mehr wegnehmen. Bald konnten sie nur noch in den sehr beliebten »Völkerschauen« unterkommen. In der Nazizeit wurden ihnen die deutschen Pässe entzogen. Nur als stumme Komparsen in den zahl reichen Kolonialfilmen waren sie noch gefragt.

Theodor Michael: Deutsch sein und schwarz dazu: Erinnerungen eines Afro-Deutschen, hier erhältlich

Taschenbuch: 216 Seiten

Bücher von People of Color

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Alice Hasters: Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten

Wer Rassismus bekämpfen will, muss Veränderung befürworten – und die fängt bei einem selbst an.

„Darf ich mal deine Haare anfassen?“, „Kannst du Sonnenbrand bekommen?“, „Wo kommst du her?“ Wer solche Fragen stellt, meint es meist nicht böse. Aber dennoch: Sie sind rassistisch. Warum, das wollen weiße Menschen oft nicht hören.
Alice Hasters erklärt es trotzdem. Eindringlich und geduldig beschreibt sie, wie Rassismus ihren Alltag als Schwarze Frau in Deutschland prägt. Dabei wird klar: Rassismus ist nicht nur ein Problem am rechten Rand der Gesellschaft. Und sich mit dem eigenen Rassismus zu konfrontieren, ist im ersten Moment schmerzhaft, aber der einzige Weg, ihn zu überwinden.

Alice Hasters: Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten, hier erhältlich

Taschenbuch: 208 Seiten

Angie Thomas: The Hate U Give

Die 16-jährige Starr lebt in zwei Welten: in dem verarmten Viertel, in dem sie wohnt, und in der Privatschule, an der sie fast die einzige Schwarze ist. Als Starrs bester Freund Khalil vor ihren Augen von einem Polizisten erschossen wird, rückt sie ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Khalil war unbewaffnet. Bald wird landesweit über seinen Tod berichtet; viele stempeln Khalil als Gangmitglied ab, andere gehen in seinem Namen auf die Straße. Die Polizei und ein Drogenboss setzen Starr und ihre Familie unter Druck.

Was geschah an jenem Abend wirklich? Die Einzige, die das beantworten kann, ist Starr. Doch ihre Antwort würde ihr Leben in Gefahr bringen....

Angie Thomas: The Hate U Give, hier erhältlich

Taschenbuch: 528 Seiten

 

Bücher von People of Color

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Chimamanda Ngozi Adichie: We Should All Be Feminists

A personal and powerful essay from Chimamanda Ngozi Adichie, the bestselling author of Americanah and Half of a Yellow Sun.

‘I would like to ask that we begin to dream about and plan for a different world. A fairer world. A world of happier men and happier women who are truer to themselves. And this is how to start: we must raise our daughters differently. We must also raise our sons differently…’

What does “feminism” mean today?

In this personal, eloquently argued essay – adapted from her much-admired Tedx talk of the same name – Chimamanda Ngozi Adichie offers readers a unique definition of feminism for the twenty-first century, one rooted in inclusion and awareness. Drawing extensively on her own experiences and her deep understanding of the often masked realities of sexual politics, here is one remarkable author’s exploration of what it means to be a woman now – an of-the-moment rallying cry for why we should all be feminists.

Chimamanda Ngozi Adichie: We Should All Be Feminists, hier erhältlich

Taschenbuch: 64 Seiten

Fatma Aydemir: Eure Heimat ist unser Albtraum

Wie fühlt es sich an, tagtäglich als „Bedrohung“ wahrgenommen zu werden? Wie viel Vertrauen besteht nach dem NSU-Skandal noch in die Sicherheitsbehörden? Was bedeutet es, sich bei jeder Krise im Namen des gesamten Heimatlandes oder der Religionszugehörigkeit der Eltern rechtfertigen zu müssen? Und wie wirkt sich Rassismus auf die Sexualität aus?

Dieses Buch ist ein Manifest gegen Heimat – einem völkisch verklärten Konzept, gegen dessen Normalisierung sich 14 deutschsprachige Autor_innen wehren. Zum einjährigen Bestehen des sogenannten „Heimatministeriums“ sammeln Fatma Aydemir und Hengameh Yaghoobifarah schonungslose Perspektiven auf eine rassistische und antisemitische Gesellschaft. In persönlichen Essays geben sie Einblick in ihren Alltag und halten Deutschland den Spiegel vor: einem Land, das sich als vorbildliche Demokratie begreift und gleichzeitig einen Teil seiner Mitglieder als »anders« markiert, kaum schützt oder wertschätzt.

Fatma Aydemir: Eure Heimat ist unser Albtraum, hier erhältlich

Taschenbuch: 640 Seiten

Bücher von People of Color

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 Ferda Ataman: Ich bin von hier. Hört auf zu fragen!

Deutsche heißen Günter und Gaby, aber eben auch Fatma und Fatih

Die Art, wie wir über Migration, Geflüchtete und Integration reden, zeigt: Wir haben ein Wahrnehmungsproblem. Wir tun so, als könnten wir ernsthaft entscheiden, ob wir Migranten im Land haben wollen oder nicht, und wenn ja, wie viele wir davon vertragen. Das ist Blödsinn. Sie sind längst da – und ein Teil des »wir«. Die Vorstellung von einer »weißen« Aufnahmegesellschaft, in die Migranten reinkommen, ist eine Art deutsche Lebenslüge, sagt Ferda Ataman. Wie viele andere Deutsche, die mit einem ausländischen Namen aufgewachsen sind, reißt ihr langsam der Geduldsfaden. Sie hat es satt, dauernd erklären zu müssen, wo sie eigentlich herkommt, wie sie zu Erdogan steht oder was sie vom Kopftuch hält. Nur wegen ihres Namens oder des Geburtslandes ihrer Eltern. In ihrer pointierten Streitschrift stellt Ataman fest: »Wir haben ein Demokratieproblem, kein Migrationsproblem.

ABER: Wir sind weltoffener, als wir denken. Also Schluss mit Apokalypse.«

Ferda Ataman: Ich bin von hier. Hört auf zu fragen!, hier erhältlich

Gebundene Ausgabe: 208 Seiten

Noah Sow: Deutschland Schwarz Weiß: Der alltägliche Rassismus

Für die vorliegende Ausgabe zum zehnjährigen Jubiläum wurden Print- und E-Book-Fassung von »Deutschland Schwarz Weiß« von der Autorin umfänglich überarbeitet und ergänzt.

Inhalt: In der Schule lernen wir, dass alle Menschen gleich seien. Gleichzeitig lernen wir jedoch »Grundwissen«, das noch aus der Kolonialzeit stammt. In deutlicher Sprache und mit tiefgründigem Humor entlarvt die bekannte Künstlerin und Aktivistin Noah Sow den Alltagsrassismus, der uns in Deutschland täglich begegnet. So zeigt sie etwa, wie selbst die UNICEF-Werbung sich rassistischer Klischees bedient, und warum es schlimmer ist, »Die weiße Massai« zu Ende zu lesen, als nicht zur Lichterkette zu gehen.

Noah Sow: Deutschland Schwarz Weiß: Der alltägliche Rassimus, hier erhältlich

Taschenbuch: 344 Seiten

Bücher von People of Color

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Reni Eddo-Lodge: Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche

»Dieses Buch verlangte danach, geschrieben zu werden. Es ist die Art von Buch, die eine Zukunft einfordert, in der wir solche Bücher nicht mehr brauchen. Essenziell.«
Marlon James, Gewinner des Man Booker Prize 2015

Viel zu lange wurde Rassismus als reines Problem rechter Extremisten definiert. Doch die subtileren, nicht weniger gefährlichen Vorurteile finden sich dort, wo man am wenigsten mit ihnen rechnen würde – im Herzen der achtbaren Gesellschaft.

Was bedeutet es, in einer Welt, in der Weißsein als die selbstverständliche Norm gilt, nicht weiß zu sein? Reni Eddo-Lodge spürt den historischen Wurzeln der Vorurteile nach, und zeigt unmissverständlich, dass die Ungleichbehandlung Weißer und Nicht-Weißer unseren Systemen seit Generationen eingeschrieben ist.

Ob in Politik oder Popkultur – nicht nur in der europaweiten Angst vor Immigration, sondern auch in aufwogenden Protestwellen gegen eine schwarze Hermine oder einen dunkelhäutigen Stormtrooper wird klar: Diskriminierende Tendenzen werden nicht nur von offenen Rassisten, sondern auch von vermeintlich toleranten Menschen praktiziert. Um die Ungerechtigkeiten des strukturellen Rassismus herauszustellen und zu bekämpfen, müssen darum People of Color und Weiße gleichermaßen aktiv werden – »Es gibt keine Gerechtigkeit, es gibt nur uns.«

Reni Eddo-Lodge: Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche, hier erhältlich

Taschenbuch: 272 Seiten

Tupoka Ogette: exit RACISM: rassismuskritisch denken lernen

Obwohl Rassismus in allen Bereichen der deutschen Gesellschaft wirkt, ist es nicht leicht, über ihn zu sprechen. Keiner möchte rassistisch sein, und viele Menschen scheuen sich vor dem Begriff. Das Buch begleitet die Leser*innen bei ihrer mitunter ersten Auseinandersetzung mit Rassismus und tut dies ohne erhobenen Zeigefinger. Vielmehr werden die Leser*innen auf eine rassismuskritische Reise mitgenommen, in deren Verlauf sie nicht nur konkretes Wissen über die Geschichte des Rassismus und dessen Wirkungsweisen erhalten, sondern auch Unterstützung in der emotionalen Auseinandersetzung mit dem Thema. Übungen und Lesetipps eröffnen an vielen Stellen die Möglichkeit, sich eingehender mit einem bestimmten Themenbereich zu befassen. Über QR-Codes gelangt man zu weiterführenden Artikeln, Videos und Bildern. Ergänzend dazu finden sich in fast jedem Kapitel Auszüge aus sogenannten Rassismus-Logbüchern – anonymisierte Tagebücher, die ehemalige Student*innen von Tupoka Ogette in ihrer eigenen Auseinandersetzung mit Rassismus geführt haben und in denen sie über ihre Emotionen und Gedankenprozesse berichten. Auch Handlungsoptionen kommen nicht zu kurz. Ziel des Buches ist es, gemeinsam mit den Leser*innen eine rassismuskritische Perspektive zu erarbeiten, die diese im Alltag wirklich leben können.

Tupoka Ogette: exit RACISM: rassismuskritisch denken lernen, hier erhältlich

Taschenbuch: 136 Seiten

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