Der Gesang der Flusskrebse Unlearn Patriarchy Der große Sommer

3 Bücher für Herz und Kopf: Von singenden Flusskrebsen, einem großen Sommer und feministischen Impulsen für Wege aus dem Patriarchat

Wir schreiben die Kalenderwoche 38 des Jahres 2022. Mein früheres Ich hätte also in diesem Zeitraum ziemlich wahrscheinlich begonnen, das 38. Buch des Jahres zu lesen. Heute frage ich mich: Wie. Habe. Ich. Das. Damals. Angestellt? Und noch mehr Fragen kommen mir in den Sinn. Zum Beispiel: Warum? Gab es eine Wette mit mir selbst? Ein Wettlesen? Und überhaupt: War dieses Weglesen von Büchern irgendwie ansatzweise entspannend? Ich kann mich nicht erinnern. Genauso wenig wie an viele Buchinhalte der damals scheinbar weggeatmeten Wälzer. Aber jetzt mal ehrlich: Wie könnte man sich auch an Bücher erinnern, die man offenbar in Rekordgeschwindigkeit durchgeackert hat?!

Heute lese ich deutlich langsamer. Allein aus dem Grund, weil ich abends so schrecklich müde bin, dass ich oft nicht über zwei bis drei Seiten hinaus komme. Und dennoch habe ich in den letzten Wochen (vielleicht waren es aufgrund meines Tempos auch Monate) drei wunderbare Bücher lesen dürfen, die ich euch hier unbedingt vorstellen möchte.

*** Dieser Artikel enthält Affiliate-Links ***

Delia Owens: Der Gesang der Flusskrebse

Der Gesang der Flusskrebse ist für mich ein typischer Fall von Wie-konnte-dieses-Buch-nur-komplett-an-mir-vorbeigehen? Selbst, dass derzeit die Verfilmung des Romans im Kino läuft, habe ich schlussendlich erst durch den mehr als offensichtlichen Aufkleber auf dem Buch-Cover mitbekommen. Herrje, wie konnte mir das nur passieren? Denn dieses Buch ist wirklich ganz wunderbar. Zugegeben, der Klappentext ist nicht ganz mein Geschmack – der Inhalt dafür aber umso mehr und darum geht es doch schlussendlich, nicht wahr?!

"Sie lachte ihm zuliebe, etwas, was sie noch nie getan hatte. Verschenkte ein weiteres Stück von ihr selbst, nur, um jemand anderen in ihrer Nähe zu haben."

  • Delia Owens: Der Gesang der Flusskrebse, hier erhältlich
  • Taschenbuch: 464 Seiten
  • erschienen bei: Heyne Verlag

Der Gesang der Flusskrebse

Der große Sommer

Ewald Arenz: Der große Sommer

Die erste Liebe, ein Sommer, der nie zu Ende gehen soll, innige Freundschaften, Begegnungen mit dem Tod und Verlust – Der große Sommer ist unaufgeregt und platzt dennoch geradezu vor einzigartigen Geschichten. Es geht um erste Küsse, den Bossa Nova, Nachprüfungen, nächtliche Schwimmbadeinbrüche und das Erwachsenwerden. Kurzum: Ich mochte es sehr und ich glaub, ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass die dort beschriebenen Geschichten, Erlebnisse und Abenteuer den meisten von uns aus unseren eigenen Jugendsommern bekannt vorkommen dürften …

"Sie verzog den Mund zu einem ganz schmalen Lächeln. 'Friederchen', sagte sie, 'einzusehen,wann man Hilfe braucht, und darum zu bitten, das ist etwas sehr Erwachsenes.'"

  • Ewald Arenz: Der große Sommer, hier erhältlich
  • Taschenbuch: 320 Seiten
  • erschienen bei: DuMont Buchverlag

Naomi Ryland, Lisa Jaspers, Silvie Horch (Herausgeberinnen): Unlearn Patriarchy

Wenn großartige Menschen wie Teresa Bücker, Madeleine Alizadeh, Linus Giese oder Kristina Lunz Essays für ein Buch verfassen, stehen folgende Dinge bereits im Vorfeld fest: Hier wird nicht um den heißen Brei herumgeredet. Hier werden Meinungen vertreten. Kluge Gedanken geteilt. Und ehrliche Ansätze gegeben, wie wir den Auswirkungen des Patriarchats im Alltag entkommen können. Denn Hand aufs Herz: Wir alle tragen das Patriarchat – oft unbewusst – in uns. 15 pointierte, inspirierende und mutmachende Essays toller Autor:innen finden sich in dem Buch, das wir alle, wirklich alle, unbedingt gelesen haben sollten!

"Woher kommt der Wunsch nach Familie und Kindern? Diese Frage habe ich mir immer wieder selbst gestellt und bisher noch keine abschließende Antwort darauf gefunden. Mein eigener Kinderwunsch überraschte mich selbst. Bis etwa Ende 20 dachte ich, dass ich ohne eigene Kinder komplett sein würde. Wenn ich über mein Leben in der Zukunft nachdachte, tauchten dort keine Bilder von mir als Mutter auf. Selbst Familie zu haben, war für mich kein stimmiges Bild." (aus "unlearn familie" von Teresa Bücker)

  • Naomi Ryland, Lisa Jaspers, Silvie Horch (Herausgeberinnen): Unlearn Patriarchy, hier erhältlich
  • Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
  • erschienen bei: Ullstein

Unlearn Patriarchy

Gefällt dir? Dann sag's weiter: