Jasmin Chew/capturenow
Hi, wie geht’s dir? 5 ehrliche Antworten von 5 Leserinnen
Hi, wie geht's dir? Hand aufs Herz: Viele von uns antworten auf diese Frage vermutlich häufig mit einem "Gut", das – wie sagt man so schön – wie aus der Pistole geschossen kommt. Ob es uns dabei wirklich gut geht, ist häufig irrelevant und spielt keine Rolle. Denn zu oft antworten wir mit einem reflexartigen "gut", obwohl es in unserem Inneren doch eigentlich ganz anders aussieht. Doch man will den Gegenüber möglicherweise nicht mit den eigenen Sorgen belasten, den Eindruck erwecken, man habe sein Leben nicht im Griff oder als jene Person gelten, die man besser nicht nach dem Befinden fragen sollte, da die Antwort doch ohnehin immer negativ ist … Aber jetzt mal ehrlich: Sollte es darum gehen? Wirklich? Dürfen wir nicht auch mal zeigen, dass es uns nicht gut geht? Dass wir nicht immer die starken, mutigen Menschen sind, die ihr Leben feiern? Sind wir nicht vielmehr gerade dadurch stark und mutig, indem wir auch mal sagen, dass gerade schlichtweg nicht alles tutti ist?!
Vielleicht sollten wir der schnell gestellten Frage "Wie geht es dir?" mehr Gewicht in unserem Alltag geben. Indem wir das Ganze nicht nur als Smalltalk-Plattitüde nutzen, sondern uns wirklich und ehrlich für unseren Gegenüber interessieren. Auch – und vor allem – dann, wenn es dieser Person gerade einmal nicht so gut geht … Deswegen haben wir via Instagram kürzlich euch gefragt, wie es euch geht. So wirklich. Und einige von euch haben geantwortet. Ganz ehrlich. Ganz stark. Und ganz mutig – danke dafür!
Ich erlebe momentan immer wieder schöne Momente, die mich eigentlich glücklich machen. Ich habe aber gerade echt Mühe mich auf die schönen Sachen zu konzentrieren, da ich an einigen Sachen bezüglich meiner Persönlichkeit am zweifeln bin und mir in vielem sehr unsicher bin. Ich habe leider auch nicht den Mut mit irgendjemandem darüber zu sprechen. Ich komme auch oft schon recht müde von der Schule nach Hause, und höre dann meine Eltern streiten, was mich sehr traurig macht. Aber wie gesagt, es gibt auch Momente, da kann ich all das vergessen und einfach mal glücklich sein.
Ich kann eigentlich nicht klagen (höchstens auf hohem Niveau jammern), aber mir fehlen Live-Konzerte und Disco-Abende, die einen zwar Kraft kosten - aber im Gegenzug auch soviel Energie geben!
"Ich hab wirklich Angst, die 50 nicht zu erreichen und dann nichts zu hinterlassen …"
Generell geht's mir gut, ich bin gesund. Ich bin auch ein fröhlicher und glücklicher Mensch.
Allerdings hab ich große Angst vor einem frühen Tod. Ich hab wirklich Angst, die 50 nicht zu erreichen und dann nichts zu hinterlassen. Nichts, weshalb man danach noch an mich denken wird. Das Leben geht weiter.
Viele sagen, dass ich mir einfach "ein paar Kinder anschaffen" soll ... und das macht mich so wütend. Ich will keine Kinder! Und auch keinen Partner. Aber die Gesellschaft (Freunde und Familie) haben dafür kein Verständnis. Als Single ist man nämlich keine Familie, folglich ist es sinnlos, dieses Leben zu führen. Man ist ja nur komplett, wenn man Mann oder Frau hat. Dieses Single-Sein ist kein Lebensmodel, sondern nur eine Überbrückung bis zum wirklichen Glück.
Vermutlich schürt daher auch meine Angst, dass ich nichts "hinterlasse". Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr regt es mich auf. Ich will nix an mir ändern
Bescheiden. Weder besonders gut, noch besonders schlecht. Ich mache im Moment zwar viele Sachen, die mir Spaß machen, aber ... Ich weiß nicht. Bringt nix. Vielleicht sieht's nächste Woche besser aus, vielleicht nicht? 🤷🏼♀️ Die Welt dreht sich ja trotzdem weiter ...
Ich antworte nur noch, dass alles ,,normal" ist. Die Leute denken dann, dass alles gut ist. Aber für mich bedeutet es, dass es mir schlecht geht. Für mich ist dieser Zustand normal geworden. Deshalb beantworte ich die Frage auch so und niemand fragt nach. Dadurch muss ich mich nicht erklären
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