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Lasst uns nicht nur Schwangerschaften und Hochzeiten, sondern auch neue Jobs und verwirklichte Träume feiern
In der Regel läuft es wie folgt ab: Ein:e Freund:in oder ein Familienmitglied erwartet ein Baby, hat sich verlobt oder den Kaufvertrag für das lang ersehnte Eigenheim unterschrieben. Für viele von uns ein wunderbarer Anlass, um loszurennen und Hauseinweihungsgeschenke zu kaufen, Babysocken zu stricken oder emotionale Karten für den Hochzeits-Geschenkekorb zu verfassen. Auch ich gehöre zu jener Spezies Mensch. Nicht nur, weil ich gerne schenke, sondern mich noch lieber mit Menschen für ihr Glück freue. Nichtsdestotrotz habe ich mich in den letzten Jahren immer wieder gefragt, warum das sich-mit-jemandem-freuen-Gen vor allem dann aktiviert wird, wenn ein Baby, eine Hochzeit oder etwas wie ein Hauskauf ansteht. Gibt es nich noch viele andere herrliche Gründe, sich mit unseren Lieblingsmenschen zu freuen – und zu feiern? Oh ja, die gibt es, wie ich finde …
So viel steht fest: Hochzeiten, Schwangerschaften und Co. sind wunderbare Anlässe, das Glück anderer zu feiern. Menschen freuen sich füreinander und zelebrieren gemeinsam einen neuen Lebensabschnitt. Doch so sehr sich der Gedanke, eben jene freudigen Nachrichten zu feiern, in den Köpfen vieler Menschen etabliert hat, glaube ich, dass dabei dennoch viele andere Lebenswege zu kurz kommen …
Mein Plädoyer: Verwirklichte Träume sind zum Feiern da!
Beginnen wir mit einem Beispiel, das viele von euch vermutlich nachempfinden können: nämlich die Sache mit dem Job. Sich beruflich zu verändern oder komplett neu zu orientieren, ist immer ein großer Schritt. Und damit ist am Ende nicht nur der Weg in die Selbstständigkeit oder in die Gründung eines eigenen Unternehmens gemeint. Nein, vielmehr ist berufliche Veränderung immer der Auftakt für einen neuen Weg und für die Verwirklichung von Träumen – warum feiern wir diese also viel zu wenig? Ist denn etwa der Antritt einer neuen Position oder auch das Kündigen eines vermeintlich sicheren Jobs, weil man darin unglücklich ist, nichts, was gefeiert werden sollte?
Versteht mich nicht falsch: Ich spreche hier nicht davon, dass am laufenden Band Partys für neue Jobs und richtungsweisende Entscheidungen geschmissen werden sollen. Nein, vielmehr geht es mir um die Wertschätzung von außen, die oftmals bei Themen wie etwa dem beruflichen Werdegang auf der Strecke bleiben. Wenn aber eben diese Themen elementar für das Glück von Menschen ist, sollten wir sie doch aber genauso behandeln wie etwa die Entscheidung von Freunden, ein Haus zu kaufen oder zu heiraten, oder etwa nicht?!
Worin unsere Lebensträume liegen, entscheiden wir selbst
Wenn meine beste Freundin also jahrelang auf eine Weltreise spart, statt Geld für den Bau eines Eigenheims anzulegen, ist das natürlich etwas, worin ich sie unterstütze. Vor allem, wenn sie sich beispielsweise nichts daraus macht, in einem Haus oder einer Eigentumswohnung zu leben. Wenn ihr Herz hingegen viel mehr dafür schlägt, die Welt zu bereisen und zehn Monate lang in fremde Länder und Kulturen einzutauchen, sollten wir genau diese Erfüllung eines lang ersehnten Traums miteinander feiern und auf der Karte, die wir ihr bei der Abreise zustecken, mindestens genauso emotionale Worte verlieren, wie bei den Wünschen auf einer Grußkarte zur Hochzeit. Ebenso, wie wir wertschätzen sollten, dass sie sich diesen Traum erfüllen konnte. Denn am Ende definiert doch jede:r von uns selbst, worin die großen Lebensträume liegen und wie wir diese verwirklichen.
Was für den einen womöglich der Bezug des Eigenheims ist, ist für die andere hingegen eine berufliche Neuorientierung oder das Lösen aus einer toxischen Beziehung. Während die eine Freundin sich unbedingt ein Baby wünscht, hat der andere Kumpel sein gesamtes Erspartes für einen Südostasien-Trip zusammengekratzt oder ein Start-up gegründet. Am Ende haben aber alle Entscheidungen denselben Nenner: nämlich die Tatsache, dass in den Entscheidungen jede Menge Glück verborgen liegt.
Es muss nicht gleich ein Champagner-Empfang oder eine Überraschungsparty mit Konfetti und Glitzerkrönchen sein. Nein, oft reichen auch honorierende Worte, die zeigen, dass der Weg in Richtung Glück gesehen, wahrgenommen und gewertschätzt wird.
Schlussendlich geht es in dieser ganzen Angelegenheit um Respekt, den wir dem Leben und den Entscheidungen der Menschen in unserem Leben entgegenbringen. Um die Wertschätzung des Lebens, das die Menschen führen. Und um die Wertschätzung dessen, was sie glücklich macht – ganz unabhängig davon, ob es sich hierbei um eine Hochzeit, ein Baby oder einen neuen Job, eine Reise oder die Verwirklichung eines anderen Traumes handelt.
In diesem Sinne: Lasst uns feiern!
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