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Moin, wer seid ihr denn? Nannette und Simone von „ami COCON“ über Selfcare, Barrierefreiheit und Safe Spaces

Wünschen wir uns nicht alle manchmal, für einen Moment aus dem Alltag heraustreten zu können, um uns voll und ganz um uns zu kümmern?! Denn inmitten unseres stressigen Alltags, in dem häufig nach der Devise "Höher, schneller, weiter" gebuckelt wird, kommt ein wesentlicher Faktor oftmals zu kurz: nämlich wir selbst.

Mit ihrem Portal ami COCON wollen die beiden Gründerinnen Simone und Nannette den Schritt, der weg vom Stress und hin zu sich selbst führt, gehen und ihrer Community einen Ort schenken, an dem sie Kraft tanken können. Von Yoga-Kursen über Meditationen bis hin zu empowernden Tipps rund um Themen wie Selbstakzeptanz, Selfcare und mentale Gesundheit – "Glück ist für alle da" lautet der Credo der beiden Frauen, die nicht nur einen Safe Space, sondern auch einen barrierefreien Raum für alle ami COCON-Mitglieder schaffen wollen. Wir haben mit Gründerin Simone gesprochen und durften somit für einen Moment in das ami COCON-Universum eintauchen …

Was ist ami COCON und wer steckt dahinter?

Das sind ich, Simone, Nannette und neuerdings auch Leo. Ich bin schon in jungen Jahren die Karriereleiter steil nach oben gestiegen, hatte dann einige Jahre später einen Burnout und folglich eine Sinnkrise, in der ich mir versprochen habe, meine Zeit nur noch dorthin zu  stecken, wo auch mein Herz liegt. Nannette hatte sich irgendwann mal für eine akademische Laufbahn entschieden, dann aber  festgestellt, dass sie das falsche Temperament hat für die Art der Arbeit und langwierigen Feedback-Loops. Kennst du das? Es  dauert alles länger als es für dich Sinn macht und dein Feuer brennt in der Zeit aus? Leo ist Teil der Entwicklung des Teams. Er hat mehr mit Nannette, mir & ami COCON gemeinsam als wir zunächst vermutet hätten. Aktuell arbeitet er aus einem Yoga Surf-Camp an der neuen Plattform, auf die das Team in diesem Jahr noch umziehen möchte.

Wie kam es zur Gründung eures Start-ups?

Die Idee ami COCON zu gründen, entstand mitten in der Pandemie und Corona-Krise. Wir haben uns kennengelernt, als wir an einem anderen Plattform-Projekt zusammengearbeitet haben. Es war ein Unternehmen, das Nannette in einem Inkubator-Programm mit einer anderen Person gegründet hatte. Nannette hatte mich eigentlich als Assistenz der Geschäftsführung rekrutiert. Sie hat aber ziemlich schnell festgestellt, dass sie mit mir gerne auf Augenhöhe arbeiten möchte. Wir haben dann unser eigenes Unternehmen gegründet, in dem wir beide Geschäftsführerinnen sind, die Arbeit nach unseren persönlichen Stärken aufteilen, wichtige Entscheidungen im Team - auch mit Leo - besprechen und zusammen treffen. Das Team eint die gemeinsame Vision von unserer Plattform, die als sicherer und geschützter Ort dient, den wir alle brauchen. Du kennst es vielleicht: Du hast mehr To - do's als dein Tag lang ist, mehr Informationen als du aufnehmen kannst, und – auch wenn du dich davon befreien willst – versuchst du doch die meiste Zeit des Tages die Bedürfnisse und Erwartungen von anderen Menschen zu erfüllen. Das laugt uns aus. ami COCON ist der Ort, in dem wir aus dem Alltag heraustreten in eine Welt, in der wir uns um uns kümmern und Kraft tanken dürfen.

"Manchmal fließen sogar Tränen. Für uns ist das immer eine sehr kraftvolle Erfahrung, weil es Tränen der Erleichterung sind und wir wissen, dass diese Person sich soeben in einem Thema ermächtigt hat, das lange auf ihr lastete"

An wen richtet sich euer Angebot und wie kann man sich eure Arbeit im Namen des Empowerments vorstellen?

Unser Angebot richtet sich an ganz normale Menschen, die spüren, dass sie oft an ihre Grenzen stoßen, über ihre Kraft hinaus leben oder solche, die ganz bewusst aufpassen, dass sie gar nicht erst ausbrennen. Wir schaffen verschiedene Angebote von Yoga bis hin zu eher spirituellen Events, in denen sich die Teilnehmenden hingeben, den Moment erleben und Kraft tanken dürfen. Einige Angebote haben sehr kleine Teilnehmerkreise. Besonders dort erleben wir oft, dass sich Menschen öffnen, Emotionen erkennen, rauslassen und sich befreien von Dingen, die sich nicht mehr mit sich herumtragen wollen. Manchmal fließen sogar Tränen. Für uns ist das immer eine sehr kraftvolle Erfahrung, weil es Tränen der Erleichterung sind und wir wissen, dass diese Person sich soeben in einem Thema ermächtigt hat, das lange auf ihr lastete.

Eine eurer Philosophien ist es, auch kostenlose Kurse anzubieten – wie groß ist die Rolle von Barrierefreiheit in eurem Unternehmen?

Uns ist es super wichtig, dass wir niemanden ausschließen. Tatsächlich geht die Eigenermächtigung über das eigene Leben und die finanzielle Freiheit oft Hand in Hand. So viele Menschen fühlen sich in einem Leben gefangen, das sie so nicht wollen. Finanzielle Abhängigkeit von Personen oder einem Job, der einen fertig macht, spielen dabei eine große Rolle. Deswegen wäre es gegen unser Ziel, Menschen auszuschließen, denen es finanziell gerade nicht so gut geht. Gerade sie brauchen Unterstützung, die wir mit unseren Angeboten geben wollen. Leider ist es schwer, alle Menschen voll und ganz in unser Angebot zu inkludieren – so ist es zum Beispiel aktuell für uns nicht möglich, unsere Kurse etwa für Blinde anzubieten. Aber wir geben uns größte Mühe, möglichst viele barrierefreie Zonen zu gewährleisten, auch wenn das nicht immer ganz einfach ist …

Worauf dürfen sich eure ami COCON-Member in nächster Zeit noch freuen?

Wir bauen schon einige Zeit an unserer neuen Plattform. Mit dieser wird einiges möglich sein, das bislang nicht möglich war. Zum einen wird jede:r Nutzer:in ganz schnell einen Überblick über anstehende Events und Anmeldungen haben; zum anderen können relevante Informationen schneller gefunden werden. Wir werden mittelfristig aber auch Funktionen einführen, die die Community und Interaktion stärken, so dass wir das Gefühl des schützenden und wärmenden Kokons stärken.

Unser Angebot wächst und die Themen, die man bei uns finden kann werden immer breiter. Bei uns soll man von Mond-Zeremonien, Bauchtanz über verschiedene Yoga-Klassen bis hin zu Workshops zu weiblicher Sexualität viel Unterschiedliches finden. Doch eines haben unsere Kurse und Workshops gemeinsam: Sie sollen Menschen stärker, selbstsicher und ganzheitlich gesünder machen.

Wie sieht die perfekte Me-Time für euch aus?

Nannette: Für mich ist es tatsächlich einfach Zeit alleine ohne Ablenkung durch Nachrichten, Klingeln oder meine wilden Kinder. Wenn ich Zeit exklusiv mit mir habe, verbringe ich sehr gerne mit einem Buch, meinem Journal oder einer Massage. Ich liebe es aber auch einfach mal eine halbe Stunde spazieren zu gehen. Manchmal brauche ich das um den Kopf frei zu bekommen und durchzuatmen.
Simone: Die perfekte Me-Time ist für mich, auf mich zu hören und das zu tun, was mir in dem Moment am meisten gut tut. Und das kann immer ganz unterschiedlich sein: etwas leckeres kochen, einen Podcast hören oder einen Spaziergang machen. Wichtig ist es für mich einfach, dass es sich gerade richtig anfühlt und ich somit meine Kraft auftanken kann.

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