Collage via canva

Die Sache mit den Neujahrsvorsätzen oder: Go for a Walk with the herabschauenden Dog

Meine Muskeln und Bänder überlegen, wann sie das letzte Mal im Schneidersitz gesessen haben. Es besteht die Gefahr einer Zerrung. "Macht es euch bequem." Ein paar Mädels sitzen schon, andere schalten sich gerade online dazu … Alle haben rote Wangen, tragen ein Lächeln und Hosen, die einen verdammt knackigen Po vermuten lassen. Mein müder Körper schöpft Hoffnung. Oh yeah, ich will dieses Jahr diesen Hintern!

Meine Gesäßknochen bohren sich in den Wohnzimmerboden. So eine Yogamatte ist dünn, denke ich. Hätte ich doch meinen Hochflorteppich drunter gelegt! Gerade aufrichten, den Atem spüren. Auf meinem Bildschirm verstummt das Gackern und Kichern. Ich höre die Atemgeräusche meiner digitalen Sitznachbarn und werde gestresst. Diese langen, geduldigen Atemzüge … Ich hächel. In meiner Vorbereitung auf diesen Kurs habe ich gelesen, dass Yoga-Übungen im Rhythmus der Atmung ausgeführt werden. Sollte das jemand von mir verlangen, dann geht der Hund hier auf seiner Matte gleich recht schnell Gassi.

 

Sonnengruß oder Nahtoderfahrung? Das ist hier die Frage

Wir grüßen nicht die Sonne und turnen nicht den Hund. Ich sitze einfach da, atme und werde von der Deckenbeleuchtung geblendet. Mein inneres Auge ist scharf wie ein Adler, dieser 100-Watt Spot entgeht ihm nicht. Je länger ich bewusst atme, desto mehr denke ich an meinen Ex-Freund, der es wohl recht gut meinte mit der Beleuchtung in meinem Wohnzimmer. Läuft mit der Entspannung, denke ich …

Zwinker, zwinker, Mister Buddha

Wir sollen unsere Füße bewegen, kreisen, ranziehen, strecken. "Eine Übung, die man sehr gut morgens im Bett machen kann." Es gibt nur einen Grund warum ich morgens meine Füße bewege und die Hände ausstrecke: vor meinem inneren Auge greife ich nach einer heißen Tasse frisch gebrühten Kaffee. Der Buddha zwinkert mir zu.
Die Stunde tut mir gut und ich spüre wie Lebensenergie zurück in meinen Körper wandert, die mir lange gefehlt hat. Ich werde morgen früh trotzdem erstmal nach meiner Kaffeetasse greifen – und vielleicht mal die Füße dazu kreisen lassen.

Hier schreibt für euch: Resi

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